„Bei der Präsidiumswahl des Badischen Weinbauverbandes e.V. konnte kein Bewerber eine Mehrheit auf sich vereinen. Deshalb entschied das amtierende Präsidium, die Entscheidung zu vertagen.“ So lautet die offizielle Version zur geplanten Neuwahl eines Weinbaupräsidenten, die satzungsgemäß hätte am 10. Februar stattfinden sollen. Zwei Kandidaten, so viel teilten der Geschäftsführer des Weinbauverbandes, Peter Wohlfarth und sein Stellvertreter Holger Klein bei einer Pressekonferenz in Freiburg immerhin mit, seien zur Wahl gestanden. Keiner schaffte die erforderliche Mehrheit um ins Amt zu kommen. Wahlberechtigt waren die Mitglieder des Verbandsausschusses, sozusagen die Repräsentanten der 16.400 Einzelmitglieder. Wer die Bewerber um das Präsidentenamt  waren wollten Wohlfarth und Klein den aus ganz Baden angereisten Journalisten nicht sagen „um Schaden von den Kandidaten sowie vom Verband abzuhalten“.   Allerdings sind die Namen mittlerweile längst durchgesickert. Der bisherige Vizepräsident des Weinbauverbandes, Thomas Walz, Weingutsbesitzer aus Heitersheim, hatte vor einiger Zeit signalisiert, dass er Interesse an diesem Ehrenamt habe. Die sicher geglaubte Wahl platzte, nachdem ein zweiter Kandidat in letzter Minute ins Rennen ging. Es handelt sich um Michael Kunzelmann, Ortsvorsteher der Weinbaugemeinde Vogtsburg-Achkarren, der hauptberuflich Winzer ist. Beide Kandidaten schafften es nicht, die erforderliche Stimmenmehrheit für sich zu holen. Jedenfalls ist der Verband als Interessenvertreter der badischen Winzer  jetzt in einem Dilemma. Der bisherige Präsident Kilian Schneider aus Vogtsburg-Schelingen, der dieses Amt in den vergangenen 10 Jahren führte, ist nach einem Schlaganfall körperlich schwer behindert und will das Amt allenfalls interimistisch bis Mai zusammen mit den noch amtierenden Vorstandsmitgliedern weiterführen. Spätestens im Mai will der Weinbauverband erneut eine Präsidentenwahl anberaumen. Wer sich dann zur Wahl stellen wird ist völlig offen. Man sei jedoch bestrebt, einen Präsidenten zu finden, der „von einer breiten Mehrheit der Branche“ getragen wird, heißt es in der Mitteilung des Weinbauverbandes.