Bereits Ende September sollen die ersten Spieler ihr Racket schwingen können

Die Spannung steigt. Beim Tennisclub Breisach warten die Verantwortlichen zusammen mit Architekt Michael Fischer praktisch stündlich auf die Erteilung des „Roten Punkts“ für den Bau der am Rande des Rheinwalds geplanten Tennishalle.

TC-Vorsitzender Volker Krikziokat: „Das Bauunternehmen und der Zimmermann stehen am Start.“ Tatsächlich ist die neue Tennishalle in Breisach nicht nur bei den Breisacher Anhängern des so genannten „weißen Sports“ im Gespräch, sondern auch in der näheren Umgebung. Ungewöhnlich ist es schließlich auch, dass ein Tennisverein sich traut, selbst eine Tennishalle zu bauen – eher ist das Gegenteil der Fall und kommerzielle Betreiber haben in der jüngsten Vergangenheit oft das Handtuch oder besser den Schläger geworfen. So ist die Tennishalle im benachbarten Ihringen nicht mehr geöffnet und es ist kein Wunder, dass Volker Krikzikat gerade aus diesem regionalen Bereich häufige Nachfragen hat, wann es denn endlich mit der Halle in Breisach losgehe.

Neue Tennishalle für Breisach

Möglicherweise taugt der Hallenbau in Breisach auch als Musterprojekt für andere Städte. In der Stadt am Rhein ist es gelungen, nicht nur Tennisfans für das Projekt zu begeistern, sondern auch die Kommunalpolitiker. Anders wäre der Bau der Halle freilich auch nicht möglich. Die Kommune stellt dem Tennisclub den Platz unmittelbar zwischen den Außenplätzen und der Rheinuferstraße Breisach zur Verfügung. Er ist großzügig dimensioniert und auch das Drumherum stimmt. Mittlerweile sind großzügige Parkplätze angelegt worden und die neue Tennishalle in der Nähe des Breisacher Freibads wird auch vom Baukörper her gesehen nicht als störend empfunden werden. Eher als städtebaulicher „Hingucker“. Das ist die eine Seite. Die andere: ein solch ehrgeiziges Projekt muss auch finanziert werden und der Betrieb muss funktionieren. Die Kostenrechnung steht seit längerem fest. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf brutto 820.000 Euro, die darin enthaltene Mehrwertsteuer wird rückerstattet.

Zuschuss des Badischen Sportbunds

Der Badische Sportbund wird für den Neubau der Tennishalle einen Zuschuss von 150.000 Euro bezahlen. Der große Rest bleibt beim Tennis­club, der freilich auch nur über ein eher überschaubares Vermögen verfügt. Gleichwohl haben Stadt und Verein einen gemeinsamen Weg gefunden. Die Stadt Breisach bürgt für das dem Tennisclub gewährte Darlehen und der Verein wiederum wird dafür sorgen, dass die Kasse klingelt. Es ist vorgesehen, dass Interessenten entsprechende Abos erwerben, um die Tennishalle nutzen zu können. Volker Krikziokat ist zuversichtlich: „Die Nachfrage ist ja jetzt schon groß, ohne dass überhaupt etwas von der Halle steht.“ Tatsächlich verzeichnet der Tennisclub in Breisach mit 217 aktiven Mitgliedern einen leichten Rückgang, aber andere Initiativen fangen das nicht nur auf, sondern dürften eher für weitere Zugänge sorgen: es gibt zum Beispiel eine Partnerschaft mit dem Martin-Schongauer-Gymnasium – da könnten sich einige entscheiden, im Tennisclub mitzumachen.

Bau der neuen Tennishalle in Breisach

Insgesamt fügt sich der Bau der Tennishalle in Breisach hervorragend in die städtebaulichen Entwicklungen ein, die derzeit am Rande des Rheinwalds stattfinden. Auch der Sportplatz des örtlichen SV Breisach ist – im Zuge der laufenden Hochwasserschutzmaßnahmen – völlig neu gestaltet worden und die Außenplätze des TC Breisach ebenfalls. Im Rheinwald sind dazu nach umfangreichen Baumaßnahmen etliche neue Brücken, Wasserbauwerke und Wege angelegt worden. Nur die Tennishalle fehlt jetzt noch. Ende September, so hofft TC-Vorsitzender Volker Krikziokat, werde der Betrieb in der Halle aufgenommen werden können. Die Bauzeit für das Projekt wird von Architekt Michael Fischer auf vier Monate kalkuliert. In der Tat ist der Bau einer Tennishalle ja deutlich weniger aufwändig als der Bau eines Mehrfamilienhauses. Und beim TC hofft man deshalb, dass nach dem kürzlich erfolgten Spatenstich bald das Richtfest und dann die Eröffnung der Tennishalle gefeiert werden kann. Vielleicht gelingt es dann sogar, dass Breisach einigen altbekannten Tennismetropolen in der Region ernsthaft Konkurrenz machen kann…