Nein, der Rheinwald ist wirklich kein Tannenwald, ohnehin gibt es nur 1,5 Prozent Tannen unter den deutschen Waldbäumen. Die Weißtannen, einst dominierend im Schwarzwald, sind dort zwar noch immer am häufigsten in Deutschland anzutreffen, aber andere, wirtschaftlich interessantere Baumarten dominieren auch hier. Erst vor 20 Jahren wurde deshalb das „Forum Weißtanne“ gegründet, um der Weißtanne wieder zu einer besseren Marktposition zu verhelfen – Tannenholz gilt besonders wertvoll als Bauholz. Und auch sonst  sehen die Förster die Tanne quasi als Superbaum. Die Tanne hat ein tiefgreifendes Pfahlwurzelsystem. Schwere und vernässte Waldböden werden dadurch aufgeschlossen und die Wasserspeicherung verbessert. Dazu verfügt die Weißtanne über eine hohe Standfestigkeit und eine höhere Stabilität gegen Borkenkäfer.

Wer einmal einen richtigen Tannenmischwald erleben will, sollte sich auf den Weg nach Stegen machen. Dort wurde jetzt der Tannenmittelpunkt des Schwarzwalds ausgemacht, erstaunlicherweise nur ein paar Kilometer von der Großstadt Freiburg entfernt. Zwischen St. Peter und Freiburg verlaufen große Streckenabschnitte durch die Tannenbestände im Privat- und Staatswald. Der Kandelhöhenweg führt direkt durch diesen Abschnitt und führt auch durch den als Bannwald angelegten „Conventwald“. Dort wird seit einem halben Jahrhundert auf jeden Holznutzung verzichtet und, so sagen die Förster, der Wald ist wieder „tannengerecht“, eine Besonderheit unter den Wäldern in der Region.