An seinem Haus in Breisach-Gündlingen beherbergt und betreut Bruno Glockner seit vielen Jahren Mehlschwalben – dafür gab es nun vom Naturschutzbund (NABU) Kaiserstuhl eine Auszeichnung als „Schwalbenfreundliches Haus“.

Die Glücksbringer haben es dieser Tage bei uns nicht leicht. Für sie wird es immer schwieriger, geeignete Nistmöglichkeiten, Material für ihren Nestbau oder Nahrung zu finden.
Vielerorts sind sie zudem von Menschen nicht mehr erwünscht. Viele Nester werden mutwillig zerstört oder die Schwalben beim Nisten behindert. Doch das ist illegal.
Laut Bundesnaturschutzgesetz sind die Nester der kleinen Flugkünstler geschützt und dürfen weder beschädigt noch entfernt werden.

Daher hat der NABU die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ ins Leben gerufen: Diejenigen Hausbesitzer/-innen erhalten eine Plakette, die Schwalben an ihren Häusern brüten lassen, dafür auch zusätzliche Nisthilfen aufhängen oder eine Lehmpfütze für die Tiere anlegen.

Bruno Glockner in Breisach-Gündlingen ist ein großer Naturfreund. Als ehemaliger Förster pflegt er noch heute zahlreiche Vogelnistkästen in „seinem“ Wald. Vielen Menschen brachte er im Laufe seines Arbeitslebens die Natur in ihrem Lebensumfeld nahe und engagiert sich weiterhin dafür. Seit langem schon brüten Mehlschwalben an seinem Haus.

Schwalben brüten in Kolonie und kehren jedes Jahr zu ihren früheren Nistplätzen zurück. Die Nester werden dann von den Vögeln mühselig ausgebessert. Ein Schwalbennest besteht aus ungefähr Tausend Lehmklümpchen, die die Tiere zusammentragen müssen. Die natürlichen Nester zerfielen im Laufe der Jahre und wurden von den Vögeln nicht mehr richtig ausgebessert. Um den Schwalben zu helfen, brachte Herr Glockner sechs Kunstnester an, die jedes Jahr gut nachgefragt sind. Unter die Nester hat er einfach ein Brett angebracht, das den Vogelkot abfängt und somit die Hauswand vor unliebsamen Verschmutzungen schützt.
Wenn die Schwalben in ihr Winterquartier gezogen sind, wird alles saubergemacht – auch Nester und Brett am Haus der Nachbarin, die bereits im September eine Plakette Schwalbenfreundliches Haus erhalten hat. Nun bewarb sich auch Bruno Glockner darum, in der Hoffnung, damit weitere Menschen zu motivieren, Schwalbennester an ihrem Haus zu belassen, zu hegen und zu pflegen.

Als Anerkennung für seine Bereitschaft, die bedrohten Vögel willkommen zu heißen und zu unterstützen, verlieh ihm Martin Rombach vom NABU Kaiserstuhl die Plakette und Urkunde „Schwalbenfreundliches Haus“. Informieren und Bewerben können sich Schwalbenfreunde dafür unter www.NABU.de/schwalben oder beim NABU Kaiserstuhl, wo es auch Schwalbennester zu erwerben gibt.