Förderprogramm „Radnetz Deutschland“ wird ausgelotet

Die Stadt Breisach wächst, auch deswegen befasste sich der Gemeinderat mit dem Ausbau des Radwegenetzes entlang der Hafenstraße und Josef-Bueb-Straße. Das dürfte auch dem Rechnung tragen, dass in Folge der Corona-Pandemie viel mehr Radfahrer unterwegs sind als zuvor und das Radnetz verbesserungswürdig ist. „Da ist für das Fahrradfahren mit Kindern ein gefahrloser Lückenschluss möglich“ sagte Bürgermeister Oliver Rein. Zunächst gab es im März einen Antrag an die Stadtverwaaltung, die Querungshilfe Himmelsstiege/Krummholzstraße/Hafenstraße ins Auge zu fassen. Auf Grund der guten Förderbedingungen bis zu 75 Prozent durch das Förderprogramm „Radnetz Deutschland“ wurde die Planung der Stadtverwaltung auf die Hafenstraße und Josef-Bueb-Straße mit höheren qualitativen Standards ausgeweitet. Ziel des Förderprogramms ist es, die Qualität des Radnetzes zu verbessern, die Bekanntheit und Attraktivität zu steigern sowie eine begleitende Infrastruktur aufzubauen oder zu erweitern.

Bei zwei Enthaltungen wurde der Verwaltungsvorschlag angenommen, der Eigenanteil der Stadt Breisach dürfte nach Förderung bei 275.000 Euro liegen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1.1 Millionen Euro. Die Kosten im einzelnen, Querungshilfe 100 Meter 190.000 Euro, Krummholzstraße bis Wiedengrün 740 Meter 335.000 Euro, Wiedengrün bis Schwanenstraße 625 Meter 150.000 Euro, Schwanenstraße bis Josef-Bueb-Straße 540 Meter 280.000 Euro und 10 Prozent für Unvorhergesehenes 120.000 Euro. Falls ein positiver Bescheid über Fördergelder bei der Stadt Breisach eingeht, werden die entsprechenden Mittel im Haushalt 2022/23 eingestellt. Die Detailplanung wird fortgesetzt.
In dem Abschnitt zwischen Krummholzstraße und Wiedegrün bildet der Ausbau der Querungshilfe den aufwändigsten Punkt. Um hier eine den Standards entsprechende Querungshilfe zu bauen ist eine Höhenangleichung der bestehenden Infrastruktur notwendig. Ebenfalls ist eine Verschwenkung der Fahrbahn erforderlich, um die Durchfahrtsbreiten für Busse und LKW auf der Hafenstraße zu gewährleisten. Der bestehende Radweg wird in diesem Abschnitt um 0,75 m verbeitert. Dieses geschieht durch Einbeziehung von städtischen Grundstücken oder durch Reduzierung der Fahrbahnbreite der Hafenstraße.

Beim Radwegausbau zwischen Wiedengrün und Schwanenstraße reicht die vorhandene Breite des bestehenden Geh- und Radweges aus, einzig der bestehende Höhenversatz soll egalisiert werden. Dieser wird seitens der Stadtverwaltung bereits heute als sehr nachteilig beurteilt.
Auch der Radwegausbau zwischen Schwanenstraße und Josef-Bueb-Straße bis zum Neubau Wasserschifffahrtsamt macht den Umbau der Kreuzung Schwanenstraße notwendig. Der bestehende Geh- und Radweg wird zum Weinfestgelände hin um rund 1,25 m verbreitert. Ab Höhe des Spielplatzes ist darüber hinaus noch die Verschwenkung des rheinseitigen Fahrbahnrandes erforderlich. Auf Höhe des Neubaus Wasserschifffahrtsamt wird der Radfahrer auf die Josef-Bueb-Straße geführt. Eine perspektivische Weiterführung der Route in Richtung Süden soll im Zuge der Rheinuferentwicklung forciert werden. Hierzu sind weitere Fremdflächen notwendig.
Im Rahmen des Förderprogramms werden auch die Einrichtung von E-Bike-Ladestationen gefördert. Der Heinrich-Ulmann-Platz bietet sich mit der Innenstadtnähe und seiner Lage geradezu an, E-Bike-Ladestationen einzurichten. Die Verwaltung nimmt hierfür Kosten in Höhe von 25.000 Euro an. Diese Kosten beinhalten die Herstellung des Stromanschlusses sowie die Einrichtung der Möglichkeit der Aufladung für sechs E-Bikes.

Eberhard Kopp