Ja, die alte Tante musste wieder herhalten, die Möhlinhalle oder üblicherweise auch Stadthalle genannt. An Fasent wird sie immer wieder zur Bräglesserarena, so auch in diesem Jahr am Zunftabend der Narrenznft Breisach. Die Narren ließen es krachen, „Schmecksch dr Brägl-Aijo“, nicht wegzudenken im Breisacher Narrenfahrplan. Und noch eines, sie waren es ihrem Zunftmeister Wilfried Meyer schuldig, hatte er doch am Zunftabend Geburtstag. Der Zunftrat wusste es zu nutzen und schenkte ihm ein musikalisches Ständchen auf der Bühne.
Es ging Schlag auf Schlag im Programmverlauf, ein Höhepunkt folgte dem anderen im närrischen Programmablauf. Tanz, Bütt, Akrobatik, Liedvorträge vom Breisacher Narrenmarsch und Breisacher Fasentspruch bis hin zum Witwensong, all das konnte das Publikum richtig begeistern. Meisterlich führten Ann-Christin Grajewski und Frank Hinterseh durchs Programm, witzig und musikalisch zugleich. Pointen, Spitzen, Gereimtes und Ungereimtes der Narren über den einen oder andern, über Nachbarvereine, Gegebenheiten in der Stadt und dem Rest der Welt. Farbig das Programm und die Leute, die Zuschauer in der Bräglarena konnten sich im Glanz der Narren, die sich auf der Bühne sonnten, amüsieren und in Stimmung bringen lassen. Sie dankten es mit mächtigen Beifallsbekundungen und ließen sich zum persönlichen Hoch inspirieren. Die Stimmung schrammte ständig mit am Zenit des Narrenhimmels. Lustig sein, Spaß haben, mitsingen, gut drauf sein, den großen Wurf der Narren am Fließband inhalieren. Klasse, die Leut in der Bütt und als Sänger am Mikrofon.
Sportlich klasse all jene, die sich auf der Bühne mit Tanz und Akrobatik in die Lüfte katapultierten oder in Bodenhaftung ihre Schritte hinter-, über- oder nebeneinander mit fantastischer Wirkung so richtig synchron wirken ließen. Der Stadtmusikverein, die Seniorenband Krach und Streit sowie Timmy Calma von Cocktail werteten das närrische Programm immer wieder musikalisch auf und ließen den Tönen der Stimmung freien Lauf. Ein Abend der Sonderklasse, einer bewegenden Begegnung mit den Narren. „Weiter machen so“, ist längst im Stempel der Zukunft eingeritzt. Der Ruf der Fasent ist es durchaus immer wieder wert, solch närrische Zunftabende mit viel Inspiration, Klamauk, Stimmung und Tradition als Narr oder Zuschauer auszukosten.