Bei Bauarbeiten ist man auf mittelalterlichen Friedhof gestoßen
Die Stadt Colmar im nahen Elsass arbeitet seit 2022 an dem Konzept einer autofreien Innenstadt. Gestartet wurde das Projekt rund um die Kathedrale St. Martin. Nun muss man sich in Colmar freilich mit einer Bauverzögerung befassen, die durch eine archäologische Rettungsgrabung bedingt ist. Beidseits des Langschiffs der Kathedrale ist man auf historisches Mauerwerk und einen mittelalterlichen Friedhof gestoßen, der in den Jahren 1300 bis 1800 betrieben wurde.
Die gefundenen Skelette und Mauerreste wurden archäologisch gesichert. Vor dieser Zeit bestand nebenan im heutigen Wachhaus eine Kapelle mit einem Gebein-Haus. Das wurde durch Blitzschlag ein Opfer der Flammen, danach suchte man eine andere Möglichkeit zur Bestattung. Das Wachhaus ist ein Nachfolgegebäude und wurde im deutschen Renaissancestil errichtet. Nach Blitzeinschlägen wurden Gebäude im Zeitgeist der jeweiligen Zeit wieder neu errichtet. Die gotische Kathedrale war einst ebenfalls durch Blitzeinschlag beschädigt worden. Zeugnis davon liefert der Turm der Kathedrale, der daraufhin im Renaissancestil erneuert wurde. Ganz Colmar ist ein Relikt sämtlicher Baustilepochen, mittelalterliche Gebäude wurden wieder errichtet, die beispielsweise Blitzschlägen zum Opfer gefallen waren.
Bilder: ek