Pünktlich um 10:30 Uhr begrüßte der Zunftrat der Narrenzunft Breisach den Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl. Endlich konnte ein Termin gefunden werden, zu dem er, sein vor 2 Jahren beim Gauklerpranger verhängte Strafe, einlösen konnte. Dazu hatte die Narrenzunft am Samstagvormittag die damaligen Gäste zu einer Matinee eingeladen. Nach dem Sektempfang im Foyer des Verwaltungsgebäudes des Badischen Winzerkellers ging es hinunter in den Heinrich Hansjakob Hof. Der Zeremonienmeister Peter Ehrhard führte durch das Programm. In gekonnter Reimform nahm der Hausherr, Dr. Schuster, Bezug auf die Jubiläumsfeierlichkeiten im vergangenen Jahr, zu der der Angeklagte seine Strafe nicht an trat.
In Vertretung von Bürgermeister Rein begrüßte Jörg Leber die Anwesenden im Namen der Stadt. Der stellvertretende Ministerpräsident entschuldigte sich für die späte Einlösung seiner Strafe. Er begründete dies damit als treuester Minister seiner Majestät, Rudolph von Habsburg, die Koalitionsverhandlungen vor einem Jahr in Berlin begleitet zu haben. In lockerer Form nahm er in seiner Rede mit verbalen Seitenhieben auf die Umstände der Anklage und das Verhandlungsergebnis des vergangenen Narrengerichts Bezug. Nach Überreichung des Jubiläumsordens der Narrenzunft macht sich der Zunftrat einen Spaß und kredenzte Ofenschlupfer und Ziebärtle mit dem Hinweis, daß der Angeklagte bei der Verhandlung über 30 mal danach verlangt hatte. Das Jazz-Ensemble der Jugend Musikschule Breisach begleitete die Veranstaltung musikalisch. Die Befürchtungen, daß der Deliquent seine Strafe nach dem im November diesen Jahres stattfindenden nächsten Pranger erst verbüßen würde, sind nicht eingetreten.