Es ist vollbracht. Ein Raubfisch mit 1,42 Meter Länge tappte Patrick Bohn am Badesee in Sasbach in die Falle. Eigentlich biss er an der für 50 kg ausgelegten Angelschnur der Welsangel an. Diese massive Angelschnur Auslegung ist auch bitter nötig, denn es entwickelte sich ein zäher Kampf, bis der Wels an Land war.
Grund der Freude ist, dass der oder ein anderer Wels im Frühjahr während der Laichzeit eine Schwimmerin angegriffen hat und diese in dem beschaulichen See in die Zehen biss. Welse können bis zu zwei Meter lang und bis zu 75 Kilogramm schwer werden. Das hängt aber mit von der Versorgungslage im Wasser ab, denn die nachtaktiven Tiere fressen alles weg, was im Wasser schwimmt oder sich auf dem Wasser tummelt und von der Größe her bewältigt werden kann. Wenn man bedenkt, dass Patrick Bohn und sein Bruder Simon Bohn nach dem Badevorfall bereits den dritten Wels aus dem Seewasser zogen, war doch viel Wels-Potential im See. Die beiden anderen Welse hatten immerhin auch eine Länge von 1,20 Meter.
Den Auftrag zur Wels Jagd hatten sie von der Ortspolizeibehörde Sasbach. Bürgermeister Jürgen Scheiding hatte im Frühjahr den See für Badesuchende gesperrt, um weiteres Unheil zu verhindern. In der Folge setzte er über die Angler alles daran, den Übeltäter aus dem Wasser zu ziehen, damit das Baden im Badesee für die Kinder und Badegäste wieder sorgenfrei genossen werden kann.
Da die Welse nachtaktiv, dämmerungsaktiv und geräuschenpfindlich sind, war auch Nachtangeln angesagt. Simon und Patrick waren wie so viele Nächte zuvor auch über Nacht am See. Beide hielten ihre Angelschnüre ins Wasser. Gegen acht Uhr biss der Wels an. Das wurde durch Klingeln angezeigt. Alleine wäre es unmöglich gewesen, den Fisch an Land zu bekommen, der Wels wehrte sich mit aller Kraft. Da kam das Glück zur Hilfe. Philipp Weber war ebenfalls am See und hatte sogar ein Boot dabei. Mit der Angel ging es gemeinsam ins Boot, dorthin, wo sich der Wels versteckt hatte. Gemeinsam schafften sie es, den Wels an die Wasseroberfläche zu ziehen. Mit dem Boot ging es dann landwärts und so schafften sie es nach 20 Minuten, mit dem Wels anzulanden. Für den Wels war damit der Kampf dieser Nacht im Morgengrauen verloren. Sechs Kilo Filet war der Lohn der Angler. Die Badenden dürfen nun hoffen, dass jetzt alle Gefahren aus dem Schlammgrund beseitigt sind, wo sich Welse üblicherweise am Tage aufhalten. Bild: Beispiel Wels