Das ist eine gute Frage. Das Schloss befindet sich in der französischen Stadt Brissac-Quince an der Loire. Das Schloss hat sieben Stockwerke und sage und schreibe 204 Räume. Vor Ort trägt es den Spitznamen „Riese der Loire“. Einst war es im Besitz des Kammerherren Karls VIII, sein Name Rene Cosse. Seine Nachkommen sind auch heute noch Besitzer dieses Schlosses.
Aber nicht nur die Namensähnlichkeit von Brissac und Breisach stellt eine Verbindung zur Stadt am Rhein dar. Nein, eine ehemalige Hausbesitzerin trägt in Breisach, festgehalten durch Geschichtsaufzeichnungen, den Namen Cosse aus diesem Hochadelsgeschlecht. Wie kam das zu Stande? Das ist die große Frage. Die Recherchen führten über das städtische Archiv und ergaben auch, dass die Schänzletreppe nicht immer Schänzletreppe hieß. Im Jahre 1851 hieß es „Am Schänzle“, 1853 hieß es „Am Schänzleweg“, im Jahr 1906 hieß es „Am Schänzlestieg“ und seit 1952 wird von der „Schänzletreppe“ gesprochen.
Das Haus Schänzletreppe 3 wurde im Jahr 1793 wie fast ganz Breisach zerstört. Im Jahr 1805 folgte nach Aufzeichnungen der Feuerversicherung der Wiederaufbau. Ab 1940 war das Haus im Besitz von Schustermeister Joseph Lang. 1840 wird das Haus versteigert an Gemeinderat Gervas Dienst. Dieser vermietet dieses Haus. 1870 wurde das Haus abermals verkauft mit Hof und Gärtchen an Katharina Bueb, bewohnt wird es jedoch vom Mieter Protas Ganter.
Katharina Bueb’s Wege müssen sie nach Paris geführt haben, denn 1843 in Breisach geboren, verstarb sie 1930 in Paris. Die Erben versteigern das Haus an Gräfin Marie de Briey in Paris. Sie wird dabei vertreten durch Renauld de Chaumont Quitry aus Mühlhausen. Die Gräfin stirbt im Jahr 1963.
Das Haus gelangt in der weiteren Folge in den Besitz von Jeanne La Marquise de Cosse, geborene Ludre aus dem französischen Hochadelsgeschlecht. Geboren im Jahr 1895 hatte sie bis 1977 gelebt und das Haus von der Vorbesitzerin Marie Suzanne Albertine Comtesse de Boureier de Montreux geerbt, die ihrerseits im Jahr 1940 in Paris verstarb.
Weiter bekannt ist in der Folge nur noch, dass das Haus in der Schänzletreppe im Mai 1945 durch die Kriegswirren wieder zerstört wurde. Im Jahr 1952 wurde es an den Breisacher Maurer Werner Selinger verkauft und nach wie vor ist das Haus im Familienbesitz. Viele Jahre zuvor gelangte es letztlich einmal über Katharina Bueb in den Besitz der Hochadelsfamilie Cosse.